Masterplan Innenstadt

Durch den Abzug von 2.500 Dienstposten der Bundeswehr in den letzten Jahren fehlt der Innenstadt in Sonthofen einiges an Kaufkraft und damit eine wichtige Säule der Innenstadtökonomie. Dies macht sich beim Einzelhandel genauso bemerkbar wie bei der (Abend-)Gastronomie, aber auch Einrichtungen wie Kino oder Stadtbibliothek merken dies spürbar. Das Oberzentrum Kempten im Norden bedeutet für die Stadt Sonthofen zudem eine attraktive Konkurrenz in unmittelbarer Nähe, die gerne zum Shoppen besucht wird.

Innerstädtische Brachflächen – teils städtisch, aber auch privat – bieten dabei neue Chancen für die Innenstadtentwicklung. Infolge von Geschäftsschließungen in den letzten Jahren konnten nicht alle Sortimente in der Innenstadt erhalten bleiben.

Daher hat sich die Stadt Sonthofen während der Corona-Krise dazu entschieden, mit Hilfe eines externen Fachbüros einen „Masterplan Innenstadt“ (Innenstadtkonzept) zu erstellen. Folgende Ziele sollen mit dem Innenstadtkonzept erreicht werden:

  • Qualifizierung des öffentlichen Raums im Stadtzentrum und Erhöhung der Aufenthaltsqualität
  • Weiterentwicklung und Stärkung der Innenstadt als marktführender Standort für zentrenrelevante Sortimente, Gastronomie und Dienstleistungen
  • Sicherung des vielfältigen Branchenmix
  • Erhöhung der Passantenfrequenz

Innenstädte und Zentren sind einzigartige und unverwechselbare Identifikationsorte für die gesamte Bürgerschaft. Sie sind neben ihrer wirtschaftlichen Bedeutung soziale, politische und kulturelle Zentren des Gemeinwesens. Ein Innenstadtkonzept soll über den Tellerrand einzelner Nutzungen hinausschauen, die Potenziale der wechselseitigen Fühlungsvorteile einbeziehen und auch die räumlich angrenzende Nachbarschaft, den gesamtstädtischen und regionalen Bezugsraum in den Blick nehmen. Soziale, ökonomische und ökologische Folgewirkungen sind ebenfalls zu berücksichtigen.

Wie ist der Projektverlauf

Start am 23. Juli mit der 1. Sitzung der Lenkungsgruppe:

Berichte aus der Presse 
- AllgäuHit

- Allgäu TV

- Kreisbote 

Nach der abgeschlossenen Analysephase des Standortes wurde am 20. Juli die Beteiligungsphase, das Herzstück des Prozesses, fortgesetzt und sowohl die Wirtschaftsakteure der Innenstadt, als auch zielgruppenorientiere Experten und interessierte BürgerInnen ins Haus Oberallgäu geladen.

In zwei nach Quartieren und Zielgruppen aufgeteilten Stadtspaziergängen haben die insgesamt knapp 100 Teilnehmenden die Innenstadt aus einer anderen Perspektive „unter die Lupe genommen“. Ziel war die Erarbeitung von quartiers- und zielgruppenbezogenen Maßnahmenansätzen für strategische Innenstadtthemen wie Mobilität, Aufenthaltsqualität, Angebot, Veranstaltungen, Konflikte etc. Anschließend wurde unter Beteiligung aller Gruppen eine Ergebnissicherung durchgeführt und die einzelnen Resultate vorgestellt.

Einen dritten Workshop wird es nach der Sommerpause geben. Dieser wird zum Ziel haben, gemeinsame Handlungsleitlinien für die Innenstadt zu erarbeiten sowie die Maßnahmenvorschläge zu einem Maßnahmenpaket zusammenzuführen und abzugleichen. Darüber hinaus sollen die Maßnahmen priorisiert und ein Sofortprogramm abgestimmt werden.

Über einen digitalen Dialog will die Stadt Sonthofen aber auch die BürgerInnen und Innenstadtakteure in den Prozess einbinden, die bei den Workshops nicht persönlich anwesend sein können. Die Dialogplattform ist unter folgendem Link zu erreichen:

Der Masterplan Innenstadt inklusive der Umsetzungsmaßnahmen soll bis Ende 2022 fertig gestellt werden, wobei Einzelmaßnahmen bereits vorab in die Umsetzung gehen.

Workshop am Vormittag
Workshop am Vormittag
Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger
Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger

Nach der abgeschlossenen Analysephase des Standortes wurde im Juli die Beteiligungsphase, das Herzstück des Prozesses, fortgesetzt und sowohl die Wirtschaftsakteure der Innenstadt als auch zielgruppenorientiere Experten und interessierte BürgerInnen ins Haus Oberallgäu geladen.

In zwei nach Quartieren und Zielgruppen aufgeteilten Stadtspaziergängen haben die insgesamt knapp 100 Teilnehmenden die Innenstadt mal aus einer anderen Perspektive „unter die Lupe genommen“. Ziel war die Erarbeitung von quartiers- und zielgruppenbezogenen Maßnahmenansätzen für strategische Innenstadtthemen wie Mobilität, Aufenthaltsqualität, Angebot, Veranstaltungen, Konflikte etc. Anschließend wurde unter Beteiligung aller Gruppen eine Ergebnissicherung durchgeführt und die Resultate vorgestellt.

Im Juli wurde die Beteiligungsphase, das Herzstück des Prozesses, fortgesetzt und mit dem dritten sowie letzten Workshop ZUKUNFT.INNENSTADT Ende Oktober abgeschlossen. Eingeladen waren neben allen Bürger:innen Sonthofens auch die Mitglieder der Wirtschaftsvereinigung AS, wichtige Stakeholder aus der Innenstadt sowie Experten aus den erarbeiteten Handlungsfeldern.

Der Workshop mit insgesamt 60 Teilnehmern hatte zum Ziel, gemeinsame Handlungsleitlinien für die Innenstadt zu erarbeiten sowie die Zusammenführung und den Abgleich der Maßnahmenvorschläge zu einem Maßnahmenpaket vorzunehmen. Darüber hinaus wurden die Maßnahmen priorisiert und ein Sofortprogramm abgestimmt.

Im Ergebnis konnten über die unterschiedlichen Beteiligungsbausteine im gesamten Prozess knapp 400 Ideen und Maßnahmenvorschläge eingesammelt werden. Diese setzten sich konstruktiv mit strategischen Innenstadtthemen wie Mobilität, Aufenthaltsqualität, Einzelhandels- und Gastronomieangebot, Veranstaltungen und Events sowie mit den sich aus der schlichten Nutzung des urbanen Raumes ergebenden Konfliktpotenzialen auseinander. In einem weiteren Schritt werden die Ergebnisse aus dem Workshop nun in die Lenkungsgruppe zurückgespiegelt, bevor anschließend der fertige Masterplan dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt wird.

Die Realisierung der Maßnahmen wird mittels Etablierung eines dauerhaften Innenstadtmanagements vorangetrieben werden, welches zu Beginn des Kalenderjahres 2023 seine Arbeit aufnehmen wird.

In seiner Sitzung vom 31.01.2023 hat der Stadtrat der Stadt Sonthofen den erarbeiteten Masterplan Innenstadt Sonthofen einstimmig beschlossen.

Im Juni 2022 erteilte die Stadt Sonthofen der GMA, Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH, München, den Auftrag zur Erarbeitung des Masterplans Innenstadt. Die Erstellung dieses Konzeptes wurde mit finanziellen Mitteln des Förderprogramms REACT-EU gefördert. Das Förderprogramm verfolgt das Ziel, Kommunen dabei zu unterstützen, die Funktion ihrer Innenstädte zu sichern und deren Attraktivität zu steigern.

In einem breit angelegten und öffentlichen Beteiligungsprozess wurde in zahlreichen Veranstaltungen und unter Teilnahme sämtlicher Innenstadtakteure ein tragfähiger Handlungsleitfaden ausgearbeitet. An dieser Stelle möchte sich die Stadt Sonthofen bei allen Teilnehmenden für ihr Engagement und die eingebrachte Zeit bedanken.

Um auch in Zukunft ein attraktives Stadtzentrum bieten zu können, ist es dringlichste Aufgabe, den Austausch zwischen den Menschen zu fördern, dafür einen ansprechenden Angebotsmix aus Handel, Tourismus, Dienstleistung, Handwerk, Freizeit und Kultur zu kreieren sowie hierfür neue Formate zu finden. Mithilfe eines einjährigen Innenstadtmanagements, welches in der Fußgängerzone angesiedelt sein wird, werden nun die ersten Sofortmaßnahmen umgesetzt. Darunter befinden sich z.B. die Erhöhung der Aufenthaltsqualität durch ausreichend Sitzmöglichkeiten, Schaffung von angemessener Beschattung und die Erarbeitung eines Begrünungskonzeptes. Aber auch die Umsetzung des Beleuchtungskonzeptes, die Erarbeitung eines Gestaltungsleitfadens und die Installation eines neuen sowie übersichtlichen Beschilderungssystems sind Teilaufgaben für die Zukunft.

Durch die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen will die Stadt Sonthofen in den kommenden Jahren die Lebensqualität für die Sonthoferinnen und Sonthofer sowie alle Gäste aus Nah und Fern verbessern, die Attraktivität der Alpenstadt erhöhen und die Zukunftsfähigkeit der Innenstadt stärken.

Umsetzung der Maßnahmen

Die winterliche Jahreszeit hat Sonthofen erreicht und mit ihr eine strahlende Veränderung im Stadtbild. Die Stadtverwaltung hat in diesem Jahr eine beeindruckende neue Weihnachtsbeleuchtung installiert, die die Herzen der Bewohner und Besucher gleichermaßen erwärmt.

Die Beleuchtung erstreckt sich über die komplette Innenstadt. Dabei wurden nicht nur traditionelle Lichterketten verwendet, sondern ausschließlich moderne LED-Technologie integriert, um eine effiziente und umweltfreundliche Beleuchtung zu gewährleisten.

In der vorweihnachtlichen Zeit sind nicht nur die Straßen erleuchtet, sondern auch die örtlichen Geschäfte und Restaurants beteiligen sich an der festlichen Gestaltung. Viele Schaufenster sind kunstvoll dekoriert, und die gastronomischen Betriebe laden mit gemütlichen Lichtern zum Verweilen ein.

Die neue Weihnachtsbeleuchtung ist nicht nur ein visuelles Highlight, sondern trägt auch dazu bei, die Vorfreude auf die kommenden Festtage zu steigern. Sonthofen lädt alle Bewohner und Besucher ein, die festliche Atmosphäre zu genießen und sich von der strahlenden Schönheit der Stadt verzaubern zu lassen. 

Die Anschaffung der neuen Weihnachtsbeleuchtung wurde über den Sonderfonds Innenstädte beleben gefördert. Zur Belebung und Stärkung der bayerischen Innenstädte standen 100 Millionen Euro aus Mitteln der Städtebauförderung zur Verfügung

Ende Januar 2023 wurde nach einer halbjährlichen Bearbeitung der Masterplan Innenstadt Sonthofen im Stadtrat beschlossen. Mithilfe eines einjährigen Innenstadtmanagements, welches wie der Masterplan durch das Münchner Planungsbüro GMA begleitet wird, werden die ersten Sofortmaßnahmen umgesetzt.

Um die Prozesse rund um die ersten Umsetzungsschritte so optimal wie möglich abzustimmen, hat die GMA gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Sonthofen Räumlichkeiten in der Fußgängerzone bezogen. Nun ist es gelungen, diese temporär bezogenen Flächen in der Hochstraße 14 an einen Nachmieter zu übergeben.

Daher wurde zum 01.07.2023 eine neue Gewerbefläche in der Promenadestraße 1b (ehemals Bäckerei Wirthensohn und Huimwea; neben Filmburg) bezogen, dort wird die GMA gemeinsam mit Partnern als Ansprechpartnerin für Bürgerinnen und Bürger die vorgesehenen Maßnahmen erläutern, mit Kindern und Schülern ins Gespräch kommen und diese verstärkt in die laufenden Veränderungen der Innenstadt einbinden.

Ansprechpartner*In im Büro sind für bauliche Fragen und den Städtebau Frau Alena Serba, Stadt- und Umweltplanerin, sowie für das operative Geschäft der Senior-Projektleiter der GMA, Herr Dr. Stefan Holl. Das Innenstadtbüro ist jeden Mittwoch und Donnerstag zwischen 10 Uhr und 17 Uhr besetzt. Alle Bürger*Innen und Interessierte, welche sich über den Umsetzungsstand in der Fußgängerzone informieren wollen, sind ebenfalls herzlich willkommen – schauen Sie einfach rein.

Auf dem innerstädtischen Grundstück ehemals Bahnhofstraße 12 wurde eine kleine temporäre Parkanlage eröffnet. Für die Namensgebung wurde über die Sozialen Medien Ideen gesammelt. Von den eingesendeten Vorschlägen wurde sich für „Pausengärtchen“ mit dem Namenszusatz „am Leprosenweg“ entschieden. Die Fläche am historisch bedeutsamen Leprosenweg lag seit dem Abriss der Bebauung vor fast zehn Jahren brach, sodass sich dort ein vielfältiger Gehölzbestand entwickeln konnte. Die Stadt hat sich entschlossen diese Natur in der Stadt als Zwischennutzung für Kinder und Erwachsene als natürliche Parkanlage erlebbar zu machen, bis die Fläche in Zukunft wieder bebaut werden kann. Bis dahin laden die Kleinkindspielgeräte und Sitzmöbel zum Verweilen ein. Zu finden ist das Pausengärtchen am Leprosenweg zwischen der Bahnhofstraße und der Hirschstraße in der Fußgängerzone.

Spielgeräte am Pausengärtchen am Leprosenweg

Um die Prozesse rund um die ersten Umsetzungsschritte so optimal wie möglich abzustimmen, hat die GMA gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Sonthofen Räumlichkeiten in der Fußgängerzone bezogen.

In der Hochstraße 14 (ehemals Royal Donuts) wurde zum 01. Februar ein bislang leerstehendes Ladenlokal bezogen, dort wird die GMA gemeinsam mit Partnern als Ansprechpartnerin für Bürgerinnen und Bürger die vorgesehenen Maßnahmen erläutern, mit Kindern und Schülern ins Gespräch kommen und diese verstärkt in die laufenden Veränderungen der Innenstadt einbinden.

AnsprechpartnerIn im Büro sind für bauliche Fragen und den Städtebau Alena Serba, Stadt- und Umweltplanerin, sowie für das operative Geschäft der Senior-Projektleiter der GMA, Dr. Stefan Holl.

Teilflächen des Ladenlokals werden, um den experimentellen Charakter zu unterstreichen und neue Nutzer in die Innenstadt zu bringen, sukzessive auch für Start-ups im Handel und in der Dienstleistung genutzt. Personen, die etwas Neues ausprobieren wollen und Interesse an diesen sogenannten „Coworking-Spaces“ haben, melden sich am besten via E-Mail bei Alena Serba (alena.serba@gma.biz), dem Sonthofer Wirtschaftsförderer Andreas Maier (andreas.maier@sonthofen.de) oder schauen am Mittwoch und Donnerstag zwischen 10:00 und 17:00 Uhr in der Hochstraße 14 vorbei. Alle BürgerInnen und Interessierte, welche sich über den Umsetzungsstand in der Fußgängerzone informieren wollen, sind ebenfalls herzlich willkommen.

Sowohl die Erstellung des Masterplans als auch das Innenstadtmanagement wurden mit finanziellen Mitteln des Förderprogramms REACT-EU gefördert.

>> Bericht im Kreisboten Sonthofen

Erster Bürgermeister Christian Wilhelm begrüßte das Innenstadtmanagement der GMA um Alena Serba und Dr. Stefan Holl in der Fußgängerzone.

Wie kann eine gute einheitliche Beleuchtung in der Innenstadt aussehen? Diese Frage stellten sich die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses in ihrer Sitzung im Januar. Hintergrund der Debatte war, dass im Innenstadtbereich aktuell an die zehn verschiedenen Leuchttypen von mehreren Herstellern vorhanden sind. Neben dem uneinheitlichen Bild zeigte sich auch, dass verschiedene Bereiche zu schwach oder zu dominant ausgeleuchtet sind und die Lichttechnik veraltet ist. Durch eine Modernisierung der Straßenbeleuchtung soll eine einheitliche und gleichmäßigere Beleuchtung der Innenstadt erreicht werden. Die Modernisierung der Lichttechnik erlaubt eine gleichmäßige Lichtfarbe, eine höhere Lichtausbeute bei gleichzeitiger Reduzierung des Energieeinsatzes und der Lichtimmissionen. Der Austausch der Beleuchtung ist gleichzeitig eine der ersten Maßnahmen des „Masterplan Innenstadt“.

Am Eingang der Fußgängerzone wurden in den letzten Wochen Musterleuchten aufgehangen, um eine Entscheidung fällen zu können. Der Bau- und Umweltausschuss hat sich nun für einen Hersteller entschieden und erteilte der Verwaltung den Auftrag für den Austausch der Leuchten im Innenstadtbereich. Positiv für den Haushalt der Stadt ist, dass die Anschaffung zu 90 % aus dem Fördertopf von REACT-EU finanziert wird.

Mit einer Umsetzung wird bis zum Sommerbeginn gerechnet.

Als erste Sofortmaßnahme aus dem Masterplan Innenstadt Sonthofen wurden Ende letzten Jahres die Schaukästen in der Innenstadt angepasst und überholt. Alle Vorrichtungen wurden gereinigt, die Oberschilder erneuert und an das städtische Design angepasst sowie die Layouts der Stadtpläne neugestaltet. 

Das Fußgängerleitsystem soll Touristen, Geschäftsreisenden genauso wie Neubürgerinnen und -bürgern sowie Besuchern aus dem Umland helfen, sich in der Sonthofer Innenstadt zu orientieren. Die Wegweiser weisen auf lohnenswerte und wichtige Ziele auch außerhalb der Fußgängerzone hin, wie beispielsweise auf das Rathaus und das Landratsamt, das neue KulturViertel oder den ökologischen Kurpark Am Kalvarienberg. Neben der Angabe von Zielen ist u.a. eine fußläufige Distanzangabe integriert sowie die Stadtbushaltestellen und die Standorte der öffentlichen WC´s.

Die Umsetzung dieser Maßnahme wurde mit finanziellen Mitteln des Förderprogramms REACT-EU gefördert.

nachher - Fußgängerleitsystem in der Fußgängerzone
vorher - Fußgängerleitsystem in der Fußgängerzone

>> Hier gehts zur Kurzfassung des Masterplans. 

In die Langfassung kann zu den Öffnungszeiten im Büro von Andreas Maier Einsicht genommen werden. Bitte vereinbaren Sie vorab einen Termin. 


Frischzellenkur für die Sonthofer Innenstadt

In knapp fünf Monaten fast 650.000 Euro verbaut

Anfang 2022 bewarb sich die Kreisstadt Sonthofen für das EU-Förderprogramm REACT-EU, Mitte 2022 begannen Planung und Bürgerbeteiligung, im Januar 2023 wurde dann der Masterplan Innenstadt Sonthofen im Stadtrat beschlossen, und zehn Sofortmaßnahmen für die Umsetzung ausgewählt.

Der Masterplan Innenstadt wurde am 10. Januar 2023 im Wirtschaftsausschuss vorberaten und am 31. Januar 2023 als städtebauliches Entwicklungskonzept im Sinne des § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB beschlossen. Das Konzept ist damit einerseits Grundlage für anstehende Entscheidungen und Aktivitäten der Stadt Sonthofen. Mit dem Beschluss des Masterplans wurde das Innenstadtmanagement von der GMA für die Umsetzung der konzipierten Maßnahmen beauftragt und zweitens bauliche Umsetzungsmaßnahmen in der Innenstadt durchgeführt.

Ein halbes Jahr später, Mitte 2023, waren bereits zahlreiche Maßnahmen in der Sonthofer Innenstadt baulich umgesetzt, und liegen nun fristgerecht zur Endabrechnung beim Fördergeber zur Prüfung. Zeit für den Stadtrat, BürgerInnen, Projektbeteiligte und beauftragte Firmen, die Maßnahmen bei einem Innenstadtrundgang in Augenschein zu nehmen und eine Zwischenbilanz zu ziehen.

Treffpunkt zur Erkundungstour war am 20. Juli das Büro Masterplan Innenstadt in der Promenadestraße neben dem Kino. Einleitend wies Erster Bürgermeister Christian Wilhelm darauf hin, dass der enge Terminplan und der Umstand, dass alle geförderten Maßnahmen zum 30. Juni nicht nur geplant, bestellt, geliefert, abgenommen und, last but not least, auch abgerechnet werden mussten, den Projektbeteiligten alles abverlangt habe. Dennoch sei es gelungen, etwa 650.000 Euro innerhalb eines halben Jahres auf den Weg zu bringen.

Im Fokus des Masterplans stehen Maßnahmen, die eine höhere Aufenthaltsqualität der Innenstadt schaffen, zur Energieeinsparung beitragen und auch Neues für die Innenstadt wagen.

Am Start des Rundgangs, der Promenadestraße, wurde das Augenmerk auf die neue Straßenbeleuchtung gerichtet, einer der großen Posten bei der Vergabe und Ausführung.

Die Maßnahme umfasste die Haupteinzelhandelsstraßen in der Innenstadt inklusive Fußgängerzone (Grünten-, Schloss-, Hoch-, Bahnhof- und Hirschstraße, Alemannenplatz, Oberer Markt).

Insgesamt wurden 107 Leuchten zur Platz- und Straßengestaltung erneuert. Der Großteil davon durch den Einsatz von dekorativen Mastaufsatzleuchten mit Ausleger (79) bzw. Mastaufsatzleuchten ohne Ausleger aufgrund verkehrlicher Belange (bzw. Rettungsdienste und Feuerwehr). Hinzu kommen Varianten der dekorativen Leuchten als Wandarmleuchte mit Ausleger sowie Hängeleuchten vor. Zudem wurden technischen Mastaufsatzleuchten in Platzbereichen vorgesehen, die aufgrund der Lichtpunkthöhe (> 4,50 Meter) den Einsatz dekorativer Mastaufsatzleuchten nicht ermöglichen.

Die Modernisierung der Beleuchtung durch hocheffiziente LED verringert den Energieverbrauch. Die Beleuchtungsstärke wird an die DIN EN13201 angenähert, bei gleichzeitiger Halbierung der installierten Leistung. Genauso verringert die Linsentechnik der LED die Lichtimmissionen in der Umgebung. Die warmweiße Lichtfarbe mit 2.700 K entspricht dem Naturschutz aufgrund geringerer Anlockwirkung von Insekten.

Eine weitere Umsetzungsmaßnahme ist die Installation eines innerstädtischen Fußgängerleitsystems. Hierzu wurden 14 neue und einheitliche Stelen angebracht, welche bei den Gewerbetreibenden, der Bevölkerung und den Gästen auf sehr gute Resonanz stoßen. Mit dieser Lösung werden sukzessive die verschiedenen Beschilderungssysteme in der Innenstadt verschwinden.

Beim nächsten Stopp des Rundgangs am Oberen Markt hat die Stadt Sonthofen neue mobile Stadtmöblierung angeschafft. Ein Mix aus Relaxliegen, Tisch-Stuhl- sowie Modulkombinationen mit viel Grün, wie von der Bevölkerung im Masterplanprozess gefordert, wird in Augenschein genommen und künftig den Besuchern der Sonthofer Innenstadt zur Verfügung stehen. Mit Hilfe der EU-Mittel wurden auch weitere Sitzgelegenheiten und Pflanztröge angeschafft, aufgestellt und bepflanzt, um so das bunte Bild der Sonthofer Innenstadt aufzufrischen.

Im weiteren Verlauf des Rundgangs konnten die Teilnehmenden am neuen Photopoint der Stadt ein Selfie machen. Besucher, die dieses auf der Instagram-Seite der Stadt hochladen, können zudem monatlich einen Gutschein von der Wirtschaftsvereinigung AS e.V. über 50 Euro gewinnen.

Ein gänzlich neuer Eindruck dann bei einer früher zugewachsenen, verwilderten Hinterhoffläche an der Bahnhofstraße auf Höhe des Leprosenwegs. Auf dem innerstädtischen Grundstück, ehemals Bahnhofstraße 12, wurde eine kleine temporäre Parkanlage eröffnet. Für die Namensgebung wurde über die Sozialen Medien Ideen gesammelt. Von den eingesendeten Vorschlägen hat sich die Jury für „Pausengärtchen“ mit dem Namenszusatz „am Leprosenweg“ entschieden. Die Fläche am historisch bedeutsamen Leprosenweg lag seit dem Abriss der Bebauung vor fast zehn Jahren brach, sodass sich dort ein vielfältiger Gehölzbestand entwickeln konnte. Die Stadt hat sich entschlossen, diese Natur in der Stadt als Zwischennutzung für Kinder und Erwachsene als natürliche Parkanlage erlebbar zu machen, bis die Fläche in Zukunft wieder bebaut werden kann. Bis dahin laden die Kleinkindspielgeräte und Sitzmöbel zum Verweilen ein. Zu finden ist das Pausengärtchen am Leprosenweg zwischen der Bahnhofstraße und der Hirschstraße in der Fußgängerzone.

Am Johann-Althaus-Platz wurden vier nicht standortgerechte Kugelahorn gegen klimaangepasste und heimische Bäume mit größerer Krone (eine Winterlinde und zwei Spitzahorne (Allershausen)) ausgetauscht. Mit der Neupflanzung verbessert sich das Straßenbild in der Bahnhofstraße. Die Bäume tragen durch die erhöhte Beschattungsfläche und die luftfilternden Eigenschaften zu einer Verbesserung des Klimas am Johann-Althaus-Platz bei.

Weitere Maßnahmen im Rahmen der EU-Förderung waren die Anmietung des Innenstadtbüros in der Hochstraße 14 (seit 01. Juli Promenadestraße 1b), die Beschaffung und der Austausch/Ergänzung von Abfallbehältern, die Auswertung einer Frequenzmessung anhand von GPS-Bewegungsdaten von 2019-2022 sowie die Bepflanzung der kompletten Fußgängerzone nach einem Begrünungskonzept des städtischen Bauhofes.

Andreas Maier erläuterte zum Schluss des Stadtrundgangs, dass er als städtischer Wirtschaftsförderer froh sei, dass viele maßgebliche Beauftragungen an heimische Firmen gingen, die sich mit kreativen und preislich attraktiven Lösungen gegen den bundesweiten Wettbewerb durchgesetzt hatten. „Grundsätzlich ist es phänomenal, was Verwaltung, beauftragte Firmen sowie die Innenstadtakteure in den letzten fünf Monaten geleistet haben. Allen gebührt ein riesen Dankeschön. Wir haben mit den bisher umgesetzten Maßnahmen gute Rahmenbedingungen für die ansässigen Unternehmen geschaffen. Aber auch für die Besucher der Innenstadt erhöht sich die Aufenthaltsqualität in nicht unerheblichem Maße“, so Maier.

Erster Bürgermeister Christian Wilhelm stößt ins gleiche Horn: „Innenstädte sind Orte des Handels, des Wohnens, der Arbeit, der Kultur, der Kommunikation und Begegnung. Die Nutzungsmischung und soziale Vielfalt unserer schönen Sonthofer Innenstadt gilt es auch künftig zu erhalten und weiterzuentwickeln. Denn eine lebendige Innenstadt soll weiterhin als Visitenkarte von Sonthofen dienen. Durch die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen wollen wir in den kommenden Jahren die Lebensqualität für die Sonthoferinnen und Sonthofer sowie unsere Gäste aus Nah und Fern verbessern, die Attraktivität der Stadt erhöhen und die Zukunftsfähigkeit unserer Innenstadt stärken. Das ist bisher eindrucksvoll gelungen“.

Die Stadt Sonthofen hat Gesamtkosten in Höhe von 800.000 Euro beantragt. Im Rahmen der Projektförderung wurden hierzu aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Ziel „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ Bayern 2014-2020, Innenstadt-Förderinitiative REACT-EU 720.000 Euro vorläufig bewilligt. Der Bewilligungszeitraum endete am 30. Juni 2023.

Demnach sind Kosten in Höhe von 648.229,50 Euro angefallen. Diese teilen sich wie folgt auf:

•    Lichtkonzept und Umsetzung; 202.739,11 Euro

•    Masterplan und Umsetzungsmaßnahmen; 445.490,39 Euro

Sollten alle Kosten als förderfähig anerkannt werden, ist mit einem Förderbetrag in Höhe von 583.406,55 Euro (90%) zu rechnen. Der Eigenanteil der Stadt an allen Maßnahmen beträgt dann nur noch 64.822,95 Euro (10%).

Der Prozess ist aber noch nicht zu Ende: Bis Ende dieses Jahres läuft zunächst das einjährige Innenstadtmanagement, welches wie der Masterplan durch das Münchner Planungsbüro GMA begleitet wird. Im Fokus des zweiten Halbjahres stehen die Einbindung von Jugendlichen und Schülern, die Evaluierung der Sonthofer Veranstaltungen, ein Gestaltungsleitfaden für die Innenstadt und die weiterhin gute Zusammenarbeit mit der Sonthofer Wirtschaft.

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