Markthalle und Marktanger
Die lange Markttradition in Sonthofen geht auf die Marktrechtsverleihung durch Kaiser Sigismund im Jahr 1429 zurück. Bereits 1544 wurden Sonthofen vom Hochstift Augsburg zwei Markttage im Jahr genehmigt - der Magnusmarkt am 14. September und der Gallus-Markt am 15. Oktober.
Das florierende Geschäft fand bis Mitte des 19. Jh. seinen Höhepunkt in international bedeutenden Viehmärkten, durch die Sonthofen eine wichtige Stellung als Zentrum für Viehzucht und Viehhandel hatte. Auf dem Sonthofer Marktanger traf sich fachkundiges Publikum aus den Alpenländern, um drei Mal im Jahr bis zu 6.000 Stück Vieh zu handeln. Von weit her kamen die Leute zum Besichtigen, Kaufen und um sich nebenbei auf dem Fest zu vergnügen. So hatte 1812 das damals noch 170 Häuser zählende Sonthofen alle Mühe, die vielen Besucher unterzubringen - es musste auf Schlafplätze in Ställen, Scheunen oder im Heu ausgewichen werden.
Auch die heute als Veranstaltungsraum verwendete Markthalle war unsprünglich 1929 als Viehmarkthalle eröffnet worden. Nachdem sich die Märkte aber wenig später auf die auswärtigen Viehscheide verlagerten, diente die Halle bald allen möglichen Zwecken, u.a. für Ausstellungen und als Eishalle.