Ökologische Angebote

Nicht weit von der bebauten Innenstadt finden sich viele ökologische Kleinode, die die Artenvielfalt fördern. 

Ökologisch bedeutsame Flächen

Das Strausbergmoos liegt am Ende des Löwenbachtales auf einer Höhe zwischen 1100 und 1230 m. Durch seine besondere Lage, eingerahmt durch die Gipfel des Sonthofener Hörnles, des Strausbergs und des Imberger Horns, liegt das Moor in schattiger Kaltluftlage, welche eine außergewöhnliche Artenvielfalt begünstigt. 

Der Landschaftspflegeverband hat im Jahre 2011 einen Pflege- und Entwicklungsplan für das Moor entwickeln lassen. Die Umsetzung der Maßnahmen begann dann 2012. Wichtig war vor allem das Abrutschen des zentralen Moorbereiches in Richtung Löwenbach zu verhindern. Durch Bachbegradigung/-eintiefungen in den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Moorflanke im Westen um mehr als ein Meter in Richtung des Bachs abgesenkt. Um ein vollständiges Abrutschen des Moores zu verhindern, wurde Gesteinsmaterial in den Bach eingebracht und die Sohle bis knapp unter die Geländeoberkante angehoben. Die Stadt Sonthofen hat, um diese Flächen zu schützen, Grundstücke mit einer Gesamtfläche mehr als elf Hektar erworben. 

Ziel des Pflege- und Entwicklungsplanes ist es, den Lebensraum Strausbergmoos auch unter den Bedingungen eines sich ändernden Klimas für klimasensible und hochgradig bedrohte Arten sicherzustellen. Moorschutz ist in überragender Weise auch Klimaschutz. Die Erhaltung oder Wiederherstellung einer 5 m hohen Torfschicht auf 1 Hektar Fläche entspricht der „Klimawirkung“ eines 50 ha großen Waldes. Von daher ist die Klimawirkung eines intakten Moores als herausragend zu bewerten.

Weitere Informationen auch auf den Seiten des Landschaftspflegeverbands

Strausbergmoos im Herbst

Unterhalb des Kalvarienbergs, entlang der Hofener Straße, befindet sich ein ökologisches Kleinod, das vor mehr als 30 Jahren konsequent zum Biotop umgebaut wurde.

Ursprünglich wurde der künstlich angelegte Weiher als Feuerlöschteich genutzt. Heute ist der vielfach ausgezeichnete Götzfried‘s Weiher zu einem Refugium zahlreicher Wildtiere und Pflanzen geworden. Dies wurde durch eine Reihe gezielter Biotopschutzmaßnahmen unterstützt:

  • Belassen von Altholz im Bereich des Gewässers, das Insekten und Kleintieren Unterschlupf bietet
  • Anpflanzung von Kopfweiden am Ufer
  • Verbesserung der Wasserqualität des Weihers durch Umleitung/Entfernung verschiedener belasteter Zuleitungen
  • Regelmäßiges Ablassen des Weihers; Entfernen des ökologisch problematischen Fischbestands; Entkrautungen des Weiherbodens
  • Besatz von Flusskrebsen und geeigneten Fischarten
  • Errichtung einer künstlichen Eisvogelnistwand
  • Schutzmaßnahmen zur Amphibienwanderung (Erdkröte, Grasfrosch)

Der Götzfried's Weiher

Daten und Fakten zur städtisch bewirtschafteten Waldfläche:

  • Größe:
    400 ha
  • Verteilung:
    30 verschiedene Waldstandorte
  • Baumartenverteilung: 
    1986:
    92% Nadelholz – 8 % Laubholz
    2008:
    74% Nadelholz – 26% Laubholz
    2022:
    70% Nadelholz – 30% Laubholz (geschätzt)
  • Hiebsatz:
    1400 fm/Jahr
  • Waldfunktion: 
    Wasser-, Boden- und Klimaschutz, Erholungswald, wichtiger Beitrag zum Landschaftsbild

Nachhaltigkeitsgedanke: 

Das Prinzip der Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft geht auf das Jahr 1713 zurück, als aufgrund der damaligen Holznot und Sicherstellung der Holzversorgung für zukünftige Generationen durch Hans Carl von Carlowitz formuliert wurde: Im Wald ist nur so viel Holz zu schlagen wie permanent nachwächst.

Als in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erkannt wurde, dass alle Rohstoffe und Energievorräte auf der Welt endlich sind, wurde diese Betrachtungsweise der Nachhaltigkeit auf viele anderen Lebensbereiche übertragen.

Heute ist diese rein summarische Betrachtungsweise auf eine gesamtökologische und gesamt-ökonomische Wirtschaftsweise zu erweitern, die die Nachhaltigkeit nicht nur der Quantität, sondern auch der Qualität dauerhaft sichert und gegebenenfalls sogar verbessert.

Aus diesen Überlegungen verändert sich der Wald der Stadt Sonthofen seit vielen Jahren und wird sich auch in Zukunft (Klimawandel) weiterhin stark verändern.

Wie sorgt die Stadt Sonthofen für eine nachhaltige Bewirtschaftung im Stadtwald? 

  • Der Waldbesitz der Stadt Sonthofen ist nach den Standards des europäischen PEFC-Forstzertifikats zertifiziert und wird entsprechend bewirtschaftet.
  • Der Bewirtschaftung erfolgt durch ausgebildete Förster und Waldarbeiter.
  • Die Bewirtschaftung erfolgt seit Jahrzehnten nach anerkannten Forstbetriebsgutachten und Forstwirtschaftsplänen.
  • Im Stadtwald werden nur regionale und zertifizierte Forstunternehmer eingesetzt.
  • Das anfallende Holz dient der Brennholzversorgung der Sonthofer Bevölkerung, wird im städtischen Hackschnitzelheizwerk verbrannt, für den Eigenbedarf der Stadt verwendet oder an regionale Sägewerke verkauft.
  • Bei der Verjüngung der vorhandenen Waldbestände wird auf eine natürliche Verjüngung der vorhandenen, standortangepassten Bäume gesetzt und diese erforderlichenfalls durch weitere Mischbaumarten ergänzt.
  • Auf der Sturmschadfläche „Metzengeren“ oberhalb des Sonthofer Hofes wurden 2021/2022 7.000 Pflanzen gepflanzt. Hierbei wurden 7 verschiedene Baumarten verwendet.
  • Die Baumartenzusammensetzung im Wald der Stadt Sonthofen hat sich seit 1986 deutlich zugunsten eines erhöhten Laubholzanteils geändert.
  • Jüngere (vor allem fichtenreiche) Waldbestände werden entsprechend gepflegt, wodurch sich sowohl der Anteil an Mischbaumarten, als auch die generelle Stabilität des Waldes erhöht.
  • Ökologisch besonders wertvolle Waldbestandsteile werden entsprechend aufgewertet und durch z.B. den Landschaftspflegeverband Oberallgäu zu Biotopen weiterentwickelt.
  • Eine Erhöhung der Umtriebszeit der Wälder der Stadt Sonthofen steigert deren biologische Vielfalt (Biodiversität).
  • Absterbende oder abgestorbene alte Bäume werden im Wald belassen, erhöhen den Totholzanteil und erhöhen hierdurch auch wieder die Biodiversität.
  • Im Wald der Stadt sind etwa 100.000 to CO² gebunden.
  • All diese Maßnahmen dienen zugleich dem Natur- und Artenschutz.

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